von G.Eichbaum vom 16.Juli 2013
Allgemeines
Örtliche oder lokale Verstärkungen haben zum Ziel, beanspruchte Bereiche an Holzbauteilen in ihrer Tragfähigkeit zu erhöhen. Hierbei wird zwischen querzug- oder querdruckbeanspruchten Bereichen unterschieden.
Unter Querzug versteht man eine Zugbeanspruchung rechtwinklig zur Faserrichtung des Holzes. Der Vergleich der charakteristischen Festigkeitswerte nach DIN EN 338:2010 parallel (ft,0,k) und rechtwinklig (ft,90,k) zur Faser des Holzes zeigt die deutlich geringere Festigkeit bei einer Abweichung der parallelen Beanspruchung zur Faserrichtung. So erreicht die charakteristische Zugfestigkeit, rechtwinklig zur Faserrichtung, bei Nadelholz nur einen Anteil von 5% bis 1,33% im Vergleich zur parallel zur Faserrichtung anzusetzenden charakteristische Zugfestigkeit. Dieser Anteil liegt bei Laubholz von 5,45% bis 1,43% - siehe Abbildung 1.
Diese geringen Werte begründen ein gesondertes Augenmerk auf querzugbeanspruchte Bereiche. Prinzipiell sollten sie allerdings vermieden oder die Bereiche konstruktiv so ausgebildet werden, dass die hier auftretenden Spannungen aufgenommen werden können. Ist beides nicht möglich, so sind entsprechende Verstärkungsmaßnahmen vorzunehmen.